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Geld zurück nach Trading Betrug?

Trading-Plattform verlangt einen „Liquiditätsnachweis“?

Sollten Sie aktuell eine Auszahlung bei einer Trading-Plattform angefordert haben und diese nicht erhalten, ist Vorsicht geboten. Besonders dann, wenn statt der Auszahlung ein sogenannter Liquiditätsnachweis von Ihnen angefragt wird. Denn dies ist ein beliebter Trick von betrügerischen Brokern und unseriösen Trading-Plattformen.

Durch diesen zwielichtigen Liquiditätsnachweis, der auch Liquiditätsüberprüfung genannt wird, sollen Sie zu einer weiteren Einzahlung bewegt werden. Am Ende erfolgt jedoch nicht die zugesagte Auszahlung – Sie haben dann nur Ihren Vermögensschaden abermals vergrößert.

Sofort-Check: kurioser „Liquiditätsnachweis“! 

  1. Broker verlangt Liquiditätsnachweis?
  2. Sie sollen Geld überweisen, obwohl Sie eine Auszahlung wollten?
  3. Die Trading-Plattform baut Druck auf Sie auf?
  4. Es könnte sich um einen betrügerischen Broker handeln.
  5. Zahlen Sie keinesfalls einen solchen Liquiditätsnachweis.
  6. Rechtsanwalt informieren.


Grundsätzlich gilt: seriöse Handelsplattformen zahlen aus, wenn die Kundschaft dies möchte. Bei verweigerten Auszahlungen muss von einem betrügerischen Anbieter ausgegangen werden.

Die Fallzahlen in diesem Bereich steigen rasant an, wie etwa eine Informationsseite des niedersächsischen Landeskriminalamts zum Anlagebetrug belegt.

Betrug mit Liquiditätsnachweis? Anwalt hilft!
Im Rahmen von Trading Betrug wird den Opfern immer öfter vorgetäuscht, dass Zahlungen erforderlich seien, um einen vermeintlichen Liquiditätsnachweis zu erbringen!

Tricks der unseriösen Trading-Plattformen: Liquiditätsnachweis?

Den betrügerischen Brokern, welche derzeit ihr Unwesen treiben, ist es bereits gelungen, die Betrugsopfer auf eine gefälschte Handelsplattform zu bewegen. Dort angekommen erfolgt die Anmeldung, Verifizierung und Einzahlung der zu investierenden Geldsumme.

Auf den manipulierten Trading-Plattformen werden den Betroffenen über Monate hinweg erhebliche Kursgewinne angezeigt. Doch diese rein digitale Anzeige ist kein echter Spiegel einer erwirtschafteten Rendite. Den Anlagebetrügern ist dies aber nicht genug – sie versuchen oftmals, die bereits abgezockten Geldanleger nochmals „auszunehmen“.

Und schon beginnt das Fiasko!

Hier kommt der ominöse Liquiditätsnachweis ins Spiel. Die betrügerischen Broker geben vor, eine Auszahlung sei „problemlos möglich“, doch zuvor müsse aufgrund von Geldwäschebestimmungen eine Liquiditätsüberprüfung durchgeführt werden.

Beispiel: Person A hat bei dem Broker B ihre Gelder investiert. Es wurden angeblich erfreulich hohe Gewinne am Kapitalmarkt erzielt.

Doch vor der Auszahlung dieser vermeintlichen Gelder soll A im Wege eines „Liquiditätsnachweises“ zuerst die angeforderte Auszahlungssumme auf ein Konto von B überweisen. Der B verspricht, danach könne die Auszahlung stattfinden und das Geld für die Liquiditätsüberprüfung käme dann auch zurück. 

Leider funktioniert dieser weitere Betrugsversuch sehr häufig – wie über die vorliegende Website nahezu tagtäglich von Betrugsopfern berichtet wird.

Wie die betrügerischen Broker „authentisch“ vorgehen!

Bei dem Liquiditätsnachweis kommt erschwerend hinzu, dass die unseriösen Trading-Plattformen selbstverständlich sehr einfallsreich sind. Denn eine einfache Mail mit der Bitte, diese oder jene Geldsumme auf ein unbekanntes Konto zu überweisen ist nicht überzeugend.

Daher verwenden die Anlagebetrüger für die „Liquiditätsüberprüfung“ teilweise gefälschte Dokumente und geben sich beispielsweise als Finanzbehörde oder Geldwäschebeauftragter aus. Hierbei werden insbesondere Behördensiegel und echt aussehende E-Mail-Signaturen fingiert.

Beim Anlagebetrug mit Bitcoin und Kryptowährungen kommt es den Betrugsopfern insbesondere nicht seltsam vor, dass ihre vermeintlich erheblichen Kursgewinne behördlich überprüft werden.

Erst war alles so schön – dann schlugen die Täter zu!

Viele der betroffenen, abgezockten Geldanleger waren froh, dass sich ihre „persönlichen Broker“ um das komplizierte Thema der digitalen Währungen angeblich kümmerte.

Auf den Punkt gebracht: Keine Behörde und auch kein seriöser Broker fordert einen Liquiditätsnachweis. Dies insbesondere nicht, wenn dieser darin besteht, eine weitere Einzahlung zu tätigen, bevor eine Auszahlung stattfinden könne. Seien Sie daher skeptisch, wenn eine Auszahlung nur gegen eine vorherige, zusätzliche Überweisung ermöglicht werden soll.

Bezeichnend ist bei dieser Art der vermeintlichen Liquiditätsüberprüfung, dass die Forderung für die Betroffenen überraschend kommt. Denn wer zuvor gewusst hätte, dass eine Auszahlung einzig durch angeblich kurzzeitige, zusätzliche Einzahlungen ermöglicht wird, hätte vermutlich nie dieser Trading-Plattform das eigene Kapital anvertraut.

Fristsetzung und psychologischer Druck durch unseriöse Trader!

Um die Betrugsopfer schnellst möglich und unüberlegt in eine weitere Überweisung hinein zu manipulieren, verwenden die betrügerischen Broker gezielt psychologischen Druck. So wird beispielsweise angeführt, der Liquiditätsnachweis müsse jetzt sofort erfolgen, ansonsten könne das Trading-Konto gesperrt, eingefroren oder geschlossen werden.

Etwaige angebliche Gewinne seien damit auch „zunichte gemacht“. In einigen Fällen kommt es sogar zu Fristsetzungen seitens der unseriösen Trading-Plattform. Die Betroffenen sollen dann binnen einer sehr kurzen Frist von nur wenigen Tagen die Liquiditätsüberprüfung durchlaufen. Andernfalls müsse eine Verdachtsmeldung wegen Geldwäsche abgesetzt werden.

Gezielte Manipulation? Wehren Sie sich!

Durch diese Horrorszenarien bauen die Anlagebetrüger psychologischen Druck auf die Betrugsopfer auf. Denn mit Geldwäsche möchte ein eher unerfahrener Geldanleger lieber nichts zu tun haben. Und die in Aussicht gestellten Gewinne möchte niemand riskieren.

Allerdings können Sie davon ausgehen, dass Ihr Broker unseriös ist, wenn dieser Ihnen negative Gefühle auferlegt. Denn üblicherweise leben echte Broker von der Kundenzufriedenheit – sodass ein schlechtes Gewissen oder „Bedrohungen“ durch angebliche Horrorszenarien kein normales Geschäftsmodell eines Finanzdienstleisters darstellt.

Echte Schilderung einer betroffenen Person zum Liquiditätsnachweis!

Nachfolgend eine anonymisierte Anfrage, welche über die vorliegende Website zum Liquiditätsnachweis im Rahmen einer Blockchain Betrugsmasche einging:

„Sehr geehrter Herr Wehrmann,

ich vermute einen Betrugsfall im Zusammenhang mit der Plattform namens Viachains. Ich bin über eine Anzeige (weiß leider nicht mehr genau wo) auf eine Investitionsmöglichkeit gestoßen. Habe dort meine Kontaktdaten hinterlassen. Ich hatte dann einen Anruf und bin in einen Prozess eingestiegen, um einen Account anzulegen.

Dabei habe ich ein Ausweis-Foto und eine Telekom-Rechnung als Nachweise hochgeladen. Anschliessend habe ich einen Finanzberater zugewiesen bekommen (Kommunikation per Telefon und WhatsApp).“

Fallschilderung geht noch weiter!

„Habe dort über Crypto.com einmal ca 3.000 Eur gezahlt, was dann bei Viachains über Trading auf ca. 10.000 Euro gesteigert werden konnte.

Dann wurde mir ein Angebot unterbreitet für ein Spezialprojekt und ich habe nochmal ca 12.500 Euro überweisen. Die Gesamtsumme wurde innerhalb kurzer Zeit bei Viachains dann auf ca. 96.000 Euro gesteigert. Dann sollte eine Auszahlung erfolgen.

Erst eine Auszahlung über 100 Euro auf mein Crypto.com Wallet, was gelang. Dann ein Betrag von ca. 61.000 Euro. Daraufhin bekam ich dann eine E-Mail und ich sollte zwecks Liquiditätsnachweis nochmal Geld an ein Wallet überweisen.“

Und dann?

„Da wurde ich dann stutzig. Bei Viachains steht der Betrag zum Withdraw, aber über den Channel Binance.

 Laut Finanzberater, der für mich noch per WhatsApp erreichbar ist, wird das Geld nach drei Tagen wieder auf dem Viachains-Konto landen, wenn ich nichts tue. Wie ist Ihre Einschätzung zum Sachverhalt? Herzlichen Gruß und vielen Dank.“

Der anfragenden Person konnte in diesem Fall zeitnah weitergeholfen werden. Hier war es wichtig, nicht auf den geforderten Liquiditätsnachweis einzugehen, sondern gegen die unseriöse Trading-Plattform rechtlich vorzugehen.

Sofortmaßnahmen ergreifen, wenn Ihre Trading-Plattform wie oben beschrieben vorgeht!

Sollten Sie die oben beschriebenen Szenarien gerade durchleben müssen, können Sie die folgenden Hinweise und Sofortmaßnahmen selbstständig umsetzen. Wichtig ist, dass Sie kein weiteres Geld und auch keine weiteren Kryptowährungen irgendwo einzahlen.

Ferner sollten Sie sämtliche Kommunikationsdaten zwischen Ihnen und den betrügerischen Brokern der unseriösen Trading-Plattform abspeichern. Gemeint sind sämtliche Mails, die Sie austauschten, sowie die Websites der angeblichen Handelsplattform, die Firmennamen und die Rufnummern der „persönlichen Betreuer“.

Was Sie sonst noch tun können!

Falls Ihnen Dokumente für den Liquiditätsnachweis – angeblich von einer Behörde – zugeschickt worden sind, können Sie diese Schriftstücke ebenso archivieren. All dies sind wichtige Ermittlungshinweise.

Stellen Sie sicher, dass die Anlagebetrüger nicht auf Ihren Computer oder Ihr Handy zugreifen können. Oft werden die Software AnyDesk oder TeamViewer eingesetzt, um Transaktionen gegen den Willen der Betrugsopfer durchzuführen.

Selbiger Schutz sollte Ihr Onlinebanking und Ihre Accounts bei den verwendeten Kryptobörsen genießen. Hier sollten Sie aus Sicherheitsgründen die Zugangsdaten ändern, um mögliche, unberechtigte Zugriffe präventiv zu verhindern.

Kostenfreie Ersteinschätzung einholen, wenn Sie unsicher sind!

Betroffenen von einer unseriösen Trading-Plattform oder betrügerischen Brokern kann über die vorliegende Website unkompliziert weitergeholfen werden. Falls Sie derzeit überfordert sind, weil keine Auszahlung erfolgt, oder von Ihnen eine Liquiditätsüberprüfung verlangt wird, können Sie sich unverbindlich über das Kontaktformular melden.

Übersenden Sie gern die dubiose Aufforderung, die Sie womöglich hinsichtlich eines Liquiditätsnachweises erhalten haben. Ferner können Sie Ihren ganzen Einzelfall schildern. Sie erhalten zeitnah eine kostenfreie Ersteinschätzung von einem Rechtsanwalt für Trading-Betrug.

Abschließende Hinweise für Sie!

Auf Grundlage dieser anwaltlichen Rückmeldung zu Ihrer Situation können Sie frei über die weitere Vorgehensweise entscheiden. Womöglich kann so Schlimmeres verhindert, und die strafrechtliche Verfolgung der Anlagebetrüger in Gang gesetzt werden.

Abschließend raten wir Betroffenen dazu, sich einer ihnen nahestehenden Person anzuvertrauen. Denn betrügerische Broker und unseriöse Trading-Plattformen haben es gezielt auf Personen abgesehen, die sich nicht trauen, über das Geschehene mit anderen zu sprechen.

Fragen und Antworten zum Betrug durch Liquiditätsnachweis!

Bei dem hier vorgestellten Liquiditätsnachweis handelt es sich um einen weiteren Betrugsversuch von unseriösen Trading-Plattformen. Betrugsopfer sollen somit im Rahmen einer angeblichen "Liquiditätsüberprüfung" zu einer weiteren Einzahlung auf das Konto der Anlagebetrüger bewegt werden. 

Sie sollten keinesfalls weitere Einzahlungen leisten. Der geforderte Liquiditätsnachweis belegt vielmehr, dass Sie an eine unseriöse Trading-Plattform oder einen betrügerischen Broker geraten sind. Sie sollten einen spezialisierten Rechtsanwalt kontaktieren.

Wenden Sie sich unverzüglich an einen Anwalt für Trading-Betrug. Ihr Rechtsanwalt wird die notwendigen, juristischen Maßnahmen gegen die Finanzbetrüger für Sie einleiten.